Was dem Pawlow’schen Hund sein Gong zum Fressnapf, ist mir der Duft der aufblühenden Hyazinthen. Auf diese alljährliche Konditionierung ist Verlass. Denn pünktlich zu Ende des meist schon schwächelnden Winters platziere ich die Töpfchen mit den bunten Blüten und dem saftig grünen spitzen Blattwerk in allen Ecken meines Wohnzimmers. Und dann weiß mein hyazinthendufttrainierter Organismus: Es ist nicht mehr weit bis zum Frühling!
Wie überaus praktisch also, dass wir Menschen hier dem Gewohnheitsgetier recht ähnlich sind und uns von lieb gewordenen Ritualen verführen lassen. Bei mir geht die olfaktorische Jahr-zu-Jahr-Wiederholung bis weit in meine Studentenzeit zurück, als ich mir die ersten kleinen prallen Zwiebelknollen zur innerlichen und äußerlichen Aufheiterung von Gemüt und Fensterbrett in die Wohnung geholt habe.
Und seither gibt es sie in meinem Leben, die Hyazinthe, ihren Duft und die Vorfreude auf den Frühling. Und mit dieser Vorfreude in Kopf, Bauch und Nase lässt es sich gleich besser – atmen.
Die Begeisterung für Hyazinthen teilt übrigens auch das überaus zauberhafte Gartenfräulein.
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